Stimmstörungen

Stimmstörungen können organische oder funktionelle Ursachen haben und sowohl im Kindes- und Jugendalter, als auch im Erwachsenenalter auftreten. Neben der Sprechstimme kann auch die Singstimme eingeschränkt sein. Jede Heiserkeit, die länger als 4-6 Wochen dauert, sollte ärztlich untersucht werden.


Funktionelle Stimmstörungen können durch Gewohnheit erworben, veranlagt, durch Überlastung erworben oder psychogen sein. Organisch bedingte Stimmstörungen können entzündliche Erkrankungen (z.B. chronische Kehlkopfentzündung), sekundär organische Veränderungen der Stimmlippen/des Kehlkopfes (z.B. Schreiknötchen, Ödeme, Teilresektionen), verletzungsbedingte Veränderungen des Kehlkopfes, Fehlbildungen des Kehlkopfes (z.B. Stimmlippenlähmung) oder Entfernung des Kehlkopfes sein.


Hyperfunktionelle Störungen:

Der Stimmklang kann heiser, rau, gepresst, verhaucht oder tonlos sein. Die Belastbarkeit kann eingeschränkt sein, es kann zu einer schnellen Stimmermüdung kommen und/oder die Sprechstimmlage ist zu hoch oder zu tief. Des Weiteren gibt es häufig Begleitsymptome wie Fehlhaltungen, unphysiologische Atmung, Atemgeräusche oder erhöhtes Sprechtempo. Im Hals- und Rachenbereich können ein Kratzen, ein Trockenheits- und/oder Fremdkörpergefühl auftreten.


Hypofunktionelle Störungen:

Der Stimmklang ist leise, matt und verhaucht mit nur geringer Steigerungsfähigkeit. Sowohl im Kehlkopfbereich als auch im gesamten Körper ist der Muskeltonus herabgesetzt.


Organische Störungen:

Die Symptome sind die gleichen, wie bei den funktionellen Stimmstörungen. Sie können unter Umständen ausgeprägter sein.


Rhinophonie (Näseln):

Der Stimmklang ist verändert/gestört, dass der nasale Klangraum zu wenig oder zu stark genutzt wird. Rhinophonien treten bei organischen Störungen, wie z.B. Lähmung des Gaumensegels oder bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten auf. Bei funktionellen Störungen kommt es zu Störungen der Luftstromlenkung und einer Veränderung der Artikulation


ZIEL:

Die stimmliche Kommunikationsfähigkeit soll wieder erlangt, verbessert und/oder stabilisiert werden. Dies betrifft insbesondere den Transfer der in der Therapie erarbeiteten Inhalte in den Alltag und/oder den Erhalt/die Wiederherstellung der Berufsfähigkeit. Dabei ist die Grunderkrankung zu berücksichtigen.