aphasie

Eine Aphasie ist eine zentral bedingte Sprachstörung, bei der das Bilden von Lauten, die Grammatik, der Wortschatz, das Sprachverständnis, sowie das Lesen und das Schreiben beeinträchtigt sein können. Sowohl einzelne als auch mehrere Bereiche können gleichzeitig betroffen sein. Ebenso treten häufig weitere Funktionsausfälle wie Sehstörungen, Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, sowie Lähmungen an Armen und Beinen hinzu. Ursachen sind meist Schlaganfälle, entzündliche Erkrankungen des Gehirns, Hirnverletzungen durch Unfälle, Schädigung durch Alkohol und andere Abbauprozesse des Gehirns, wie z.B. Demenz.


Es gibt verschiedene Formen der Aphasie:

  • Globale Aphasie: Die schwerste Form der Aphasie, da sowohl das Sprachverständnis, als auch die Sprachproduktion erheblich gestört sind. Die Betroffenen können meist nur wenige Silben oder Wörter produzieren.
  • Wernicke-Aphasie: Der Sprachfluss ist meist erhalten oder sogar beschleunigt. Dadurch ist die Verständlichkeit der Äußerungen häufig beeinträchtig und das Sprachverständnis erheblich eingeschränkt.
  • Broca-Aphasie: Das Sprechtempo ist meist verlangsamt. Das Hauptkennzeichen ist das Problem, Sätze richtig bilden zu können und sich inhaltlich verständlich zu äußern. Hingegen ist das Sprachverständnis meist gut erhalten.
  • Amnestische Aphasie: Sie ist gekennzeichnet durch ausgeprägte Wortfindungsstörungen, d.h. die Betroffenen haben Schwierigkeiten, die richtigen Wörter oder passenden Ausdrücke zu finden.

Therapie:

Je eher, desto besser! – Optimal gleich direkt nach dem Krankheitsgeschehen mit allgemeiner sprachlicher Stimulierung, dann sprachsystematisches Arbeiten in den Bereichen Grammatik, Lautproduktion, Wortschatz und Sprachverständnis, ebenso in den Bereichen Lesen und Schreiben. In schwierigen Fällen, bei denen eine sprachliche Kommunikation nicht möglich ist, gibt es Ersatzmöglichkeiten in Form von Gestik, Mimik, Bildmaterial oder Sprachcomputern.